Es gibt zwei Arten von Kompression, die nicht verwechselt werden dürfen.
Auf der einen Seite die Daten-Kompression, wie sie z.B. bei Datenformaten wie MP3, AAC, Apple Lossless (ist was anderes als AAC) oder auch JPEG usw. praktiziert wird. Dabei geht es darum, die Datenmenge einer vorhandenen Datei mittels geeigneter Algorithmen zu reduzieren, ohne dabei wesentliche Informationen zu verlieren. Die dabei verwendeten Algorithmen sind inzwischen so gut, dass man selbst bei hoch- und höchstwertigen HiFi-Anlagen kaum noch Unterschiede zur unkomprimierten Datei wahrnehmen kann. Warum heißt Lossless wohl Lossless?
Auf der anderen Seite gibt es die Kompression der Lautstärke, wie sie von Radiosendern aus den oben genannten Gründen praktiziert wird. Solche Kompressoren finden sich z.B. auch in Mischpulten, damit die Stimme des Sängers mit gleicher Lautstärke übertragen wird, auch wenn er nicht immer denselben Abstand zum Mikrofon hat. Diese Art der Kompressiion wirkt sich sehr stark auf die Übertragungsqualität im Sinne guten HiFi-Klanges aus. Man kann das leicht hören, wenn z.B. bei einem Popsong im Radio die Lautstärke einzelner Instrumente deutlich wahrnehmbar schwankt, abhängig davon, ob gleichzeitig gesungen wird oder nicht. Speziell bei den Nachbearbeitungen früherer Hits durch sogenannte DJs finde ich den Effekt extrem negativ, z.B. bei Tina Turners: What's Love Got To Do With It.
Die besten HiFi-Geräte aus den 60er und 70er Jahren liegen qualitativ weit hinter der heutigen Mittel- oder Oberklasse. Speziell die Lautsprecher produzierten durchweg teils heftige Verfärbungen, die man vielleicht als angenehm empfindet, die aber mit Impulstreue und Neutralität nicht viel zu tun haben. Auch auf der Verstärkerseite ist die Zeit nicht stehen geblieben. Heute spielen Verzerrungen und Fremdspannungsabstand bei gleichzeitig hohen Leistungen keine Rolle mehr.